Bücher und anderes Wissenswertes – E. Shehabuddin / Osman of Timișoara
Wie sie mir bei diversen Lektüren über den Weg laufen, halte ich hier Buchempfehlungen und Informationen fest, die für einen Studenten der Islamwissenschaften — und für jeden in dem nur vage zu umreissenden Feld — von Interesse sein könnten.
gefunden in: NYRB, July 22, 2021

Elora Shehabuddin (* 1968 [?]: „I was born on March 26, which in three years would mark the birth of our nation [Pakistan].“)
Sisters in the Mirror
A History of Muslim Women and the Global Politics of Feminism

Osman of Timișoara
Temeşvarlı Osman Ağa (1670–1725)
Prisoner of the Infidels
The Memoir of an Ottoman Muslim in Seventeenth-Century Europe
Mit einer Einführung von Giancarlo Casale (Professor für Geschichte des Mittelmeerraums der Frühen Neuzeit, Übersetzer und Herausgeber)

Kupferstich von Temeswar (Timișoara) aus dem Jahr 1656, in einem Werk von Nicolas Sanson — (mit Minaretten — siehe Halbmonde — der zu osmanischen Moscheen umgebauten Kirchen). © Wikimedia Commons
Über das Buch (frei nach dem Verlagstext)
»“Gefangener der Ungläubigen“, ein wegweisendes Werk Osmanisch-Türkischer Literatur, erscheint hier erstmals in englischer Übersetzung. Es sind die Erinnerungen aus dem 17. Jarhundert von Osman Ağa aus Temeschburg, Sklave, Abenteurer und Diplomat.
Die hinreissende Erzählung des Osman beginnt mit seiner Ergreifung und anschließenden Versklavung in den Osmanisch-Habsburgischen Kriegen. Getrieben weitab der vertrauten Gegenden und von einem Sklavenhalter zum nächsten weitergereicht spinnt Osman seine Geschichte von Empörung und Verrat, aber ebenso von Staunen und Durchhaltevermögen, alles akzentuiert von merkwürdigen Begegnungen, Messerstechereien in Hintergassen und ausgeklügelten Manövern zur Wiedererlangung seiner Freiheit.
Bei all diesen Abenteuern muß Osman sich mit seiner Person und Zugehörigkeit auseinandersetzen: Was bedeutet es, allein in fremden Landen zu sein, behandelt wie ein Vieh, ein Untermensch? Zur selben Zeit war er umgeben von denen, die ihn als Objekt ihrer exotischen Begierden betrachteten – oder war es aufrechte Zuneigung? Uns wird ein intimer Blick auf das Europa des 17. Jahrhunderts geboten, durch seine Augen, von einer einzigartigen Perspektive eines Eingeweihten/Aussenseiters her, der am Ende seines Berichtes die Grenzen nicht länger abschätzen kann: zwischen Islam und Christenheit, zwischen dem Land seiner Gefangennahme und dem Land seiner Geburt, oder sogar zwischen Sklaverei und Erlösung.«
Deutsche Bücher zu Osman Ağa Temeşvarlı im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
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