Exkursion

Von Treverern und Römern – eine Spurensuche im heimischen Bücherregal


Trēvĕri oder Trēvĭri



Gekürzt, nach Georges Lateinisch-deutsches Handwörterbuch, — das allerdings in unserem Bücherschrank fehlt.

Kartenausschnitt: Roms Westprovinzen, 1. – 2. Jhdt. n. Chr., mit Trier als Provinzhauptstadt, in The Penguin Historical Atlas of Ancient Rome


Nachdem ich im letzten Sommer bei Rhein und Mosel auf Jakobswegen unterwegs war, oft dabei entlang alter Handelsrouten und teilweise auf von den Römern angelegten Straßen, möchte ich diesen Aspekt mit ein paar Illustrationen und Textauszügen aus unseren Büchern auspolstern. Dabei gehe ich nicht sonderlich systematisch vor und unterbereite eher eine unkritische Sammlung.


Die Bücher sind teilweise verknüpft mit dem jüngst gestarteten digitalen Katalog (bei LibraryThing, als Mitglied „Buchmerkur“), in dem ich nach und nach unsere Bestände aufnehmen werde. Eine Mammutaufgabe.


Aber für die Reiseaufzeichnungen vom Jakobsweg soll jedenfalls Zeit bleiben.

Dieses Kapitel bietet als Primärquelle eine weitere Kostprobe von Ausonius, dem ja schon eine Wegstrecke „Entlang der alten Römerstrasse“ gewidmet war. Vielleicht folgen später noch einmal einschlägige Stellen bei Tacitus und Caesar … Zuerst aber aus einer weiteren Sekundärquelle: Mommsen, seine Römische Geschichte (geschrieben Mitte des 19. Jahrhunderts) und seine Vorstellung von Vorzügen und Zweitklassigkeiten.


Bei Mommsens steht zu lesen, wie die Deutschen und die Kelten nicht ohne weiteres auseinanderzuhalten sind:


in: Die Unterwerfung des Westens. Mommsen. Römische Geschichte


Römer in Trier und Umgebung

a) Städte und Handel, 230 n. Chr.

b) Ausdehnung und Bedeutung einiger befestigter Städte unter den Römern.




Aus dem Penguin Atlas of Ancient History, von Colin McEvedy. Penguin Books, Harmondsworth 1967.


Trier, die östliche Frontstadt Roms

(Weiteres aus dem Penguin Atlas des Antiken Rom)


Trier war vom Kaiser Augustus gegründet worden und entwickelte sich zur führenden Stadt von Nord-Ost-Gallien [Germania Superior und Germania Inferior]. Das gerasterte Straßennetz stammt vermutlich aus dem ersten Jahrhundert AD und auch die Steinbrücke, die über die Mosel führt; aber die größten Bauten des römischen Trier gehören zum 3. und 4. Jahrhundert, als die Stadt zur bedeutenden kaiserlichen Residenz aufstieg, zuerst unter den abtrünnigen gallischen Kaisern (260 – 74) und dann unter den beiden Konstantin, I [„der Große“] und II (293-337). Die Stadtmauern und die imposante Porta Nigra stammen vermutlich auch aus dieser Zeit. Es gab auch einen großen Kaiserpalast mit einer Audienzhalle (Basilica) und einen Circus oder Rennparcours, und gleich daneben die enormen Kaiserthermen. Zur Höhezeit hatte die Stadt womöglich 80 000 Bewohner.

Die Porta Nigra, das Nordtor, überstand die Zeiten, weil sie in eine Kirche umfunktioniert wurde und als Palast des Bischofs von Trier diente.


(frei übersetzt, nach Chris Scarre im Penguin Atlas of Ancient Rome)


Trierer Prominenz — Aus einer Monografie zu Thermen und Bädern in der antiken Welt



Die Kaiserthermen. Foto von meinen Jakobsweg-Wanderungen, im August 2023






in: Die römischen Thermen und das antike Badewesen, von Erika Brödner. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983. Seiten 234 bis 241; 261/2.

Das Buch, das wir im Zuge einer Subskription bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Anfang 1980 erwarben, ist vergriffen, weswegen ich es ausführlich hier zitiere. Bei Erika Brödner taucht auch wieder Ausonius auf, der die römischen Badekultur im 4. Jhdt. preist:


“quid quae fluminea substructa crepidine fumant
balnea, ferventi cum Mulciber haustus operto
volvit anhelatas tectoria per cava flammas,
340inclusum glomerans aestu spirante vaporem?
vidi ego defessos multo sudore lavacri
fastidisse lacus et frigora piscinarum,
ut vivis fruerentur aquis, mox amne refotos
plaudenti gelidum flumen pepulisse natatu.“



Mulciber, der Feuerbändiger, ist ein anderer Name für Vulcanus / Hephaistos

Stowasser, Lateinisch-Deutsches Schulwörterbuch


Farb-Bilder: Wandmalereien und Mosaikboden eines Peristylhauses im Bereich der Trierer Kaiserthermen. Wilhelm Reusch. Bd. 29 (1966): Trierer Zeitschrift : für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete [PDF]

(Erika Brödner erwähnt in ihrem Buch die bedeutenden Mosaikfunde von Trier.)


Kommentar willkommen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑